Vereinsgeschichte
Entwicklung des Vereins Kulturregion Eisenwurzen OÖ (vormals Verein Eisenstraße OÖ)
1989 Gründungswunsch des Verein Eisenstraße OÖ – 29.12.1989 Bescheid der Nichtuntersagung und vereinsbehördliche Eintragung mit Standort St. Ulrich bei Steyr (Proponentenkomitee um LA Bgm. Thaddäus Steinmayr aus St. Ulrich bei Steyr)
1990 Konstituierung am 28. Februar 1990 und Entwicklung eines thematischen Rahmenkonzeptes für die Ausrichtung einer Landesausstellung, 1. Obmann: Bgm. Ing. Karl Sieghartsleitner aus Steinbach an der Steyr
1991 Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck und Kulturlandesrat Dr. Josef Pühringer erteilen den Auftrag zur Erstellung eines inhaltlichen Konzeptes für eine dezentrale Landesausstellung im Jahr 1998. Gründung der ARGE Österreichische Eisenstraße
1992 Vollversammlung am 12, März 1992, Wahl eines neuen Obmannes: Bgm. Gottfried Schuh aus Losenstein übernimmt die Vereinsleitung und überreicht die Landesausstellung- Konzeptpräsentation der OÖ Landesregierung. Herausgabe einer gemeinsamen Vereinszeitung „Eisenstraßen News“ mit den Eisenstraßenvereinen von Niederösterreich und Steiermark.
1993 Einrichtung der hauptamtlichen Geschäftsführung in Hinblick auf die Landesausstellung 1998. Mag. Franz Sieghartsleitner wird als GF bestellt.
1994 2. März 1994 Verlegung des Vereinssitzes von St. Ulrich nach Steinbach an der Steyr in den s.g. Alten Pfarrhof. Fertigstellung des Detailkonzeptes für die einzelnen LA Projekte in den 26 teilnehmenden Gemeinden. Symposien „Heimat Eisenwurzen“ mit namhaften in- und ausländischen Wissenschaftlern, Vertiefung und Bewusstseinsbildung in der Region durch Wanderausstellungen, Diavorträge, Zeitzeugenbefragungen.
1995 bis 1997 Erstellung inhaltlicher Grobkonzepte für die dezentralen Projekte, Erstellung einer Akzeptanzstudie der OÖ Eisenstraße, Beschilderung der OÖ Eisenstraße, Bildung von Wirte-Kooperationen, diverse Filmproduktionen, Volksmusik- Volksliedforschungsprojekt, Beginn der Umsetzung der einzelnen Eisenstraßenprojekte in der gesamten OÖ Eisenwurzen.
1998 Landesausstellung „Land der Hämmer – Heimat Eisenwurzen“. Die erste dezentrale Landesausstellung, mit über 700.00 Besucher eine der erfolgreichsten und nachhaltigsten Ausstellungen bisher
1999 Erste Misstöne aus den teilnehmenden Projekten.
2000 Intensive Bemühungen zur Weiterentwicklung des Verein Eisenstraße und der Projekte. Mag. Franz Sieghartsleitner verlässt die Geschäftsführung. Mag. Peter Horny übernimmt die GF, begleitet und unterstützt die örtlichen musealen Einrichtungen bei deren Zukunftsprojekten – vom Landesausstellungsbetrieb muss auf einen Dauerbetrieb umgestellt werden. Regionsbezogene Werbemittel werden erstellt und in Umlauf gebracht. Die große Ausstellung „Feuer und Erde“ im Kurpark Bad Hall wird aktiv unterstützt.
2001 Vorbereitung der Einreichung der „Österreichischen Eisenstraße“ als Weltkulturerbe nach UNESCO Richtlinien. Die drei Eisenstraßen Partnervereine aus Niederösterreich, Steiermark und Oberösterreich arbeiten intensiv mit den jeweiligen Landes-Kulturabteilungen, dem Bundesdenkmal-amt und Wissenschaftsministerium an diesem Projekt. Prof. Dr. Roman Sandgruber erstellt eine Expertise über die möglichen Inhalte der Welterbe-Region „Österreichische Eisenwurzen“.
9. September 2001
Die Landeshauptleute Dr. Waltraud Klassnik von Steiermark, LH Dr. Josef Pröll von Niederösterreich und LH Dr. Josef Pühringer von Oberösterreich gründen am Steirischen Erzberg die ARGE österreichische Eisenstraße mit dem Ziel, der intensiven Zusammenarbeit der gesamten Eisenwurzen-Regionen und der Bewahrung des kostbaren „Eisen-Erbes“.
Folgenschwere Entscheidung für den Verein - Finanzierung wird gekippt Im Regional-Forum Steyr-Kirchdorf wird der folgenschwere Beschluss gefasst, dass die Mitgliedsbeiträge der Eisenwurzen-Gemeinden nicht mehr an den Verein Eisenstraße gehen sondern mit dem MB an das Regional Forum Steyr-Kirchdorf zusammengelegt werden. Damit wird langfristig die Basisfinanzierung des Vereins Eisenstraße beendet. Das kommt einem Todesstoß gleich. Mittelfristig wird ein Mitarbeiter des Regional Forum Steyr-Kirchdorf, Manfred Rußmann, mit der teilzeitlichen Geschäftsführung betraut.
2002 Die Skulptur „Dreiklang“ wird symbolhaft für die drei Eisenstraßen Vereine im Dreiländereck Stmk., NÖ und OÖ am s.g. „Tanzboden“ aufgestellt. Bestehend aus einem 4 Meter hohen Eisenrohr mit 60 cm Durchmesser, an welchem sich drei wesentlich dünnere Rohre mit geschmiedeten Landeswappen symbolisch für die drei Bundesländer anlehnen. Die restlichen sechs Bundeländer sind ebenfalls in dünnen Rohren dargestellt – jedoch nicht so dominierend wie die Länder der Eisenwurzen. Lange Jahre trafen sich die Vertreter der drei Eisenstraßen bei einer Sternwanderung bei diesem Denkmal.
„Netzwerk Österreichische Eisenstraße“ (ARGE Eisenstraße). Start des EU-Projektes mit der Realisierung erfolgreicher Auftritte in NÖ, OÖ und Stmk. unter aktiver gegenseitiger Unterstützung. Ferraculum in Ybbsitz, Hammerschmied Fest in der Schmiedleithen in Leonstein, Nagelschmied Fest in Losenstein und Barbarabrauchtum in Vordernberg.
2004 - 2008 Diese Jahre sind geprägt von den großen themenbezogenen Eisenwurzen- Veranstaltungen im Rahmen des „Netzwerk Österreichische Eisenstraße“ in Ybbsitz, Vordernberg, Leonstein und Losenstein. Erfolgreicher Austausch der Akteure und Offiziellen vermitteln eine gelebte Kulturpartnerschaft über Landesgrenzen hinweg.
2005 1. Internationales Sensen Festival in Molln, Leonstein und Umgebung. Die Idee die Sense als intelligentes Werkzeug wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Wissenschaftler, Sensenhersteller und –anwender aus aller Welt zusammen zu bringen. Ethnologische Dokumentation der unterschiedlichen Sensen-Kulturen der Erde. Diskussion der Anwendbarkeit von Sensen in verschiedenen Ländern und Weltgegenden, wo sie bisher unbekannt sind. Verwendung von zeitgemäßer Anwendung und historischer Tradition. Sowohl die qualitativen als auch die quantitativen Erfolgs- und Ergebniskriterien wurden erreicht. Mag. Andreas Schilcher war mit der Abwicklung diese großen Eisenwurzen Projektes betraut.
Beendigung der Bewerbung zum UNESCO Kulturerbe. Am 27. Juli 2005 trifft ein Schreiben des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur ein, die Bewerbung zum UNESCO Kulturerbe zu beenden. Grund ist die negative Stellungnahme des Bundesdenkmalamtes vom 15. Februar 2005. Vor allem für die Steirische Eisenstraße ist damit dieses Thema abgeschlossen. NÖ und OÖ, in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Kalkalpen wollen dennoch die Bestrebungen unter ergänzenden Fakten weiterbetreiben und beauftragen dazu Dr. DI Mag. Michael Falser zu einer Machbarkeitsstudie (Präsentation XII/2008)
2009 am 25. Jänner 2009 wird bei einer Besprechung mit 35 Teilnehmern, Vereinsfunktionären und regionalen Entscheidungsträgern (Abgeordnete, Bürgermeister, Museumsträger, Kulturschaffende) im Landhotel Eckhart in St. Ulrich die Konzeptentwicklung „Museumsstraße an der Eisenstraße“ einstimmig beschlossen. Das Museumsstraßenprojekt wurde vom Verbund der OÖL Museen, Mag. Jerger ausgearbeitet. Vollversammlung des Vereins Eisenstraße OÖ am 3. Dezember 2009 im TDZ Reichraming. Eine akkordierte Aktion einiger Bürgermeister der Region bringen das Museumsstraßen Projekt zum Scheitern. Man ist nicht bereit sich finanziell durch vorgegebene Fixbeiträge zu beteiligen.
Am 16. Dezember 2009 legt der langjährige Bgm. Gottfried Schuh seine Funktion des Eisenstraßen Obmanns zurück.
2010 Außerordentliche Vollversammlung am 4. Jänner 2010. Beratungen über die Weiterführung des Vereins Eisenstraße. Die Vereinsleitung wird von den drei gewählten Obmannstellvertretern Susanne Essbüchl (Knappenhaus Unterlaussa), Dr. Mag. Adolf Brunnthaler (Ennsmuseum Weyer) und Kons. August Pfaffenhuemer (Leonstein) als Leitungsteam übernommen.
2010 – 2014 Die Hauptaufgabe bestand im Halten der Vereinsmitglieder, vor allem die Mitgliedschaft der Gemeinden stand im Fokus und der regelmäßige Kontakt zu den Museumseinrichtungen und Schaubetrieben. Die organisatorische Vereinsarbeit geschieht ausschließlich ehrenamtlich, mangels eigener Büroräumlichkeiten am „Küchentisch“ des Obmannes. Die vorhandene Eisenstraßen Büroinfrastruktur im Alten Pfarrhof in Steinbach wurde entsorgt, verräumt oder anderwärtig im Haus verwendet. Durch Museumsstammtische konnte das Kennenlernen und der Erfahrungsaustausch von Akteuren in der Eisenwurzen untereinander gefestigt werden.
Aufforderung der Vereinsbehörde zur Neuwahl eines Vereinsvorstandes. Am 9. September 2014 tagt die Vollversammlung mit Neuwahl wo Kons. August Pfaffenhuemer zum Obmann einstimmig gewählt wird und von ihm auch angenommen wird. Das Motto zum Start in die Zukunft des Vereins Eisenstraße ist „Kulturelles Erbe erhalten – zeitgemäß vermitteln – Kultur leben“. Die Mitgliederrückgewinnung zeigt Erfolg und großen Zuspruch für die laufenden Aktivitäten des Vereins ebenso die Bereitschaft zur Beitragsleistung. Es wird auch beschlossen, Bgm. a.D. Gottfried Schuh zum Ehrenobmann und BR a.D. Germana Fösleitner zum Ehrenmitglied zu ernennen. Verleihung der Ehrentitel am 22. Okt. 2014 im Rahmen der LEADER Vollversammlung. Der Agenda 21 Prozess bringt in zahlreichen Bürgerversammlungen in der Region großen Zuspruch für die Neuaufstellung des Verein Eisenstraße OÖ.
2015 Mit dem Projekt „OÖ. Eisenstraße 2.0“ werden Förderansuchen an das Land Oberösterreich und die LEADER Region NP Kalkalpen gestellt.
2016 Positive Signale sowohl vom Land OÖ als auch von LEADER für eine finanzielle Unterstützung ermöglichen intensivere Umsetzungsplanung zur Erreichung der gesteckten Ziele. Die Errichtung eines eigenen Eisenstraßen Büro wird Realität. Nach Prüfung mehrerer Situierungen im Alten Pfarrhof biete sich die Balustrade in der Nachhaltigkeitsschmiede an. Zusage vom Land OÖ über einen Kulturförderung von 15.000 Euro.
2017 Im Sommer wird das neue Eisenstraßen Büro in Betrieb genommen. Ausgestattet mit zeitgemäßer Infrastruktur (PC, Internet, Telefon, Archivschränke, Büromöbel aus Alt-Bestand). Sicherung wertvoller Archivalien (Schriftstücke, Fotos, Dias etc.) und Inventarisierung durch Ferialpraktikantin Eva. Niederkrottenthaller (angehende Archivwissenschaftlerin). Die Kosten bleiben exakt im Fördervolumen von 15.000 Euro.
Bei der Hauptversammlung am 5. Oktober 2017 übernimmt Mag. Katrin Auer (GF Museum Arbeitswelt Steyr) die Obmannschaft von August Pfaffenhuemer.
2018 - 2021 Seit Anfang 2018 hat das Eisenstraßen Büro mit Mag. Oliver Rath wieder einen angestellten Kulturmanager. Am 13.3.2018 wurde das Leader Projekt „Wir sind Eisenstraße“ beim Land eingereicht und mit 20.06.2018 genehmigt und ein umfassender Erneuerungsprozess gestartet. Mit dem Slogan „Zukunft braucht Herkunft“ kehrt man zu den Wurzeln zurück und ändert den Namen auf „Verein Kulturregion Eisenwurzen OÖ“ und aus diesem Grund auch die Vereinsstatuten. Eine neue CI wird entwickelt und die Vereinsarbeit auf 4 Säulen gestellt: Gemeinsamkeit, Lernen, Austausch und Nutzen. Das sind Weiterbildungsprogramme für die Museen und Schaubetriebe, Verstärkung der Zusammenarbeit mit dem Tourismus, der Industrie, der Regionalpolitik und dem Handwerk. Schaffung von Begegnungsformaten und Begegnungsorten, Verbesserung der Vermittlung in den Museen und Schaubetrieben durch Scouts und Coaches, mehr Gemeinsamkeit durch Stammtische, Fachleutenetzwerke, Exkursionen und Ausstellungen. Entwicklung eines Kulturschauspiels mit Angebotspaketen für den Tourismus und die Schaffung eines Eisenwurzen Archivs.
2021 Bei der Hauptversammlung am 29. April wird der bestehende Vorstand bestätigt, ein Wechsel wird beim Kassier vollzogen – Dr. Dieter Goppold löst den langjährigen Kassier Rudi Stoderegger ab. Stoderegger wird zum Ehrenmitglied ernannt. Neu bestellt wird auch Dr. Barbara Spöck (BH von Steyr-Land) als Rechnungsprüferin. Die Hauptversammlung wird auf Grund der Coronapandemie virtuell über Zoom abgehalten. Der Verein gibt 2021 wieder ein gedrucktes, optisch anspruchsvolles Tourismusprospekt aller Mitgliedsbetriebe heraus. In diesem Zeitraum wurden auch einige Erneuerungsprozesse in Mitgliedsbetrieben gestartet, der Verein unterstützt, hilft und begleitet die Förderwerber im Förder- und Umsetzungsprozess. Im Juni 2021 wird das wegen der Corona Pandemie um 1 Jahr verlängerte Leader Projekt „Wir sind Eisenstraße“ abgeschlossen.
Im Jahr 2021 startet der Verein auch das transnationale Leader-Projekt „Eisenwurzen Scouts und Coaches“ zusammen mit der Leader Region Südschwarzwald und dem Geografie Institut der Universität Freiburg (Ende 04/2022). Ziel ist eine Qualitätsverbesserung in der Vermittlung in den Museen durch neue Techniken und Methoden, eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismus durch Schaffung attraktiver Angebotspakete und eine Einbindung der Industrie- und Handwerksbetriebe mit Eisen- und Schmiedebackground und deren Lehrlingen und der HTL in Steyr in die Museen der Eisenwurzen. Ziel sind gemeinsame Projekte und eine Identifizierung junger Menschen mit der Region und der Vergangenheit in Form der Museen und Schaubetriebe. Das Projekt wird von allen Gemeinden der Bezirke Steyr-Land, Kirchdorf, der Gemeinde Scharnstein und der Stadt Steyr finanziell unterstützt.
Parallel dazu wird das Eisenwurzen Archiv entwickelt und zur regionalen Anlaufstelle der geschichtlich interessierten Menschen der Region gemacht. Derzeit ist das Archiv in der Startphase, ein Förderprojekt wurde vom ehrenamtlichen Projektleiter Kons. August Pfaffenhuemer und dem Kulturmanager bei der Kulturabteilung des Landes OÖ eingereicht.
Durch das aktuelle Projekt und die Umsetzung eines Eisenwurzen Archivs ist der Verein wieder in den Focus der Regionalpolitik, der Bürgermeister, der Tourismusorganisationen und der Menschen gerückt.
Verfasst von: Kons. August Pfaffenhuemer (Obmann Stellv. 2010 – 2014, Obmann 2014 - 2017) mit Einbeziehungen der Aufzeichnungen von Bgm. i.R. Gottfried Schuh (Obmann von 1992 – 2009) und Kulturmanager Mag. Oliver Rath (von 2018 – 2021)