Die österreichische Montanregion Eisenwurzen, auch als Eisenstraße bezeichnet will UNESCO Welterbe werden
„Zukunft braucht Herkunft! Darum möchten wir die historische Identität der Eisenwurzen für die Menschen entlang der Eisenstraße sichern und in die Zukunft führen. Von den vergangenen Klängen der Hämmer, wo Eisen geformt wurde, zu den modernen Betrieben. Von den Herrenhäusern der Schwarzen Grafen, Bauern- und Bürgerhäuser und den Werksanlagen, Triftanlagen, Klausen, Fluter und Kohlenmeiler zu modernen Wohn- und Produktionsstätten.“
Stadträtin Mag.a Katrin Auer, Obfrau, Verein Kulturregion Eisenwurzen Oberösterreich
Die Österreichische Eisenwurzen (Eisenstraße) ist eine von zehn Stätten, die von der österreichischen UNESCO-Kommission für eine zukünftige Nominierung zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste vorgeschlagen wurden. Nationale wie internationale Fachleute erachten das Potenzial als hoch.
Im Rahmen einer bundesländerübergreifenden Initiative (Verein NÖ Eisenstraße, Verein Kulturregion Eisenwurzen Oberösterreich, Verein Eisenstraße Steiermark) werden bereits seit Mai 2023 die Chancen für eine Eintragung als UNESCO-Welterbes evaluiert. Die Bewertung der Expertinnen und Experten gibt Mut: Das Zusammenspiel der historischen Bedeutung der Eisenwurzen (Eisenstraße), der Verarbeitung durch Handwerks- und Industriebetriebe in der Region, der auch heute noch lebendigen Bewirtschaftung in den Unternehmen und im Bergbau sowie der Aus- und Weiterbildung ist außergewöhnlich.
Internationale Beispiele zeigen, dass durch eine Nominierung als UNESCO-Welterbestätte der Lebensraum für die Bevölkerung deutlich aufgewertet wird, die Einkommensmöglichkeiten steigen und der Zusammenhalt gestärkt wird.
Seit Beginn des Vorhabens ist ersichtlich, dass in den Eisenwurzen (Eisenstraßen) -Regionen der drei Bundesländer – 20 Jahre nach dem ersten Versuch – wieder großes Interesse an der Nominierung als UNESCO-Welterbe herrscht, gut zusammengearbeitet wird und bundesländerübergreifend an einem Strang gezogen wird.
Anlässlich des Welterbetages am 18. April 2024 wurde von den Obleuten der Vereine NÖ Eisenstraße, Kulturregion Eisenwurzen Oberösterreich und dem Verein Steierische Eisenstraße beschlossen, einen Förderverein für eine Bewerbung um Anerkennung als UNESCO Welterbe zu gründen. Die Unterfertigung erfolgte im Rahmen des Netzwerk-Treffens in Waidhofen an der Ybbs. Als Obmann konnte der Altrektor der Montanuniversität Leoben Univ. Prof. Dr. Wilfried Eichlseder gewonnen werden.
Neben den regelmäßigen Netzwerktreffen der Eisenstraßen-Vereine (Mai 2023 in Steyr, September 2023 am Erzberg, April 2024 in Waidhofen und September 2024 in Weyer) finden ExpertInnen-Workshops (Jänner und Juni 2024 in Steyr) und in den drei Bundesländern seit Mai 2024 Informationsveranstaltungen für alle Interessierten statt. Im November 2024 wird in Leoben zudem ein Symposium zum Thema Nominierungsstrategie UNESCO Welterbe Eisenstraße stattfinden.
Als nächster Schritt wird nun das Preliminary Assessment erstellt, das 2025 an die UNESCO Kommission in Paris übermittelt wird. Bei positiver Absolvierung des Preliminary Assesments erfolgt die eigentliche Einreichung als UNESCO Welterbe. In jedem Fall ist schon jetzt klar: Die Gemeinden, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und die Bevölkerung an der Österreichischen Eisenstraße bzw. Eisenwurzen wachsen durch die Bewerbung enger zusammen, es entsteht eine Aufbruchsstimmung für den gesamten Lebensraum.
Foto: v.l.n.r. Bgm. Mario Abl (Steirische Eisenstraße), STR Katrin Auer (Eisenwurzen OÖ), Wilfried Eichsleder (Obmann Förderverein), Bgm. Werner Krammer (Eisenstraße NÖ)
Fotocredit: Stadt Waidhofen an der Ybbs
