Köhlerei
Traditionelles Handwerk in ganz Österreich, aufgenommen 2011
Bei der Köhlerei handelt es sich um eine Handwerkstechnik aus dem bäuerlichen Umfeld, die primär der Erzeugung von Holzkohle dient. Mittels trockener Destillation wird Holz unter Luftabschluss erhitzt und über eine Zeitspanne von mehreren Wochen durchgekohlt, wobei es in möglichst reinen Kohlenstoff umgewandelt wird.
Die Köhlerei war lange bedeutsam, weil mittels der auf diese Art gewonnen Holzkohle viel höhere Temperaturen erreicht werden konnten als mit Holz. Erst mit der Gewinnung mineralischer Kohle und dem Sinken der Transportkosten durch die Entwicklung der Eisenbahn nahm die Bedeutung der Köhlerei ab. Für immer weniger Betriebe ist es heute wirtschaftlich sinnvoll, Köhlerei zu betreiben, da diese sehr arbeitsintensiv und nicht mechanisierbar ist. Das Köhlergewerbe ist daher von einem starken Rückgang an Betrieben betroffen, derzeit wird dieses Handwerk nur noch von ungefähr 15 Personen in Österreich ausgeübt.
Traditionell hat sich das Köhlergewerbe vor allem in jenen Regionen entwickelt, wo durch die Montanindustrie erhöhter Bedarf an Holzkohle bestand. Die österreichischen Köhlereien sind über das ganze Bundesgebiet verstreut, wobei das niederösterreichische Rohr im Gebirge mit derzeit sechs Köhlereibetrieben ein regionales Zentrum der österreichischen Köhlerei bildet.
Das Köhlereigewerbe ist üblicherweise im bäuerlichen Umfeld angesiedelt, wobei es sich um ein Nebengewerbe handelt. Das Wissen wird praktisch erworben und von Generation zu Generation weitergegeben. Die Technik der Köhlerei ist zwar seit ihren Ursprüngen die gleiche geblieben, aber in der heutigen Zeit wird das Handwerk durch moderne technische Hilfsmittel unterstützt. Heute wird die durch die Köhlerei erzeugte Holzkohle insbesondere beim Grillen eingesetzt.
Kontakt
Peter Wieser
Langseite 1
2663 Rohr im Gebirge
peter.wieser64@gmail.com
www.koehlerei-wieser.at