Ein Blick zurück
Wie war das Archiv eigentlich entstanden? Woher kommt unser Bestand? Wie organisiert sich das Archiv? Nach einer herausfordernden Phase in der Vereinsgeschichte in den 2000er Jahren, die sich bis 2014 erstreckte, konsolidierte sich der Verein Eisenstraße OÖ durch eine Neuausrichtung. Der seit Gründung des Vereins zusammengekommenen Archivbestand wurde nach Schließung des Vereinsbüros in Steinbach ins Stadtarchiv Steyr ausgelagert. Der sg. „Aktenkram“ aus der Verwaltungsarbeit der Eisenstraßen Geschäftsführung landete am Dachboden des alten Pfarrhofs in Steinbach, um Platz für die Weiterverwendung der Büroräumlichkeiten zu schaffen.
Mit der Errichtung eines eigenen neuen Büros in der Nachhaltigkeitsschmiede wurde dieses Archivgut sichergestellt und durch unsere Ferialpraktikantin Eva Niederkrottenthaller, Studentin der Archivwissenschaften, inventarisiert und konservatorisch entsprechend in Stahlschränken archiviert.
Der derzeitige Bestand setzt sich daher aus den vorhandenen Vereinsarchivalien und der dem coronabedingten Aufräum- und Entsorgungsdrang geschuldeten Aktion „Stopp den Kulturgutverlust“, zusammen. Überall in der Eisenwurzen OÖ sind Vereine, Museen, Schaubetriebe und eine nicht geringe Zahl an Regional- und Heimatforscher aktiv, die dieselben Ziele wie der Verein Eisenwurzen verfolgen: Auseinandersetzung mit der Geschichte, der Kultur der Natur unserer Region. Dabei sind die Bezirksgrenzen und Talschaften unerheblich. Die oft nicht oder unzureichenden Archivierungsmöglichkeiten in den Einrichtungen stellen eine große Hürde dar, mit den meist einmaligen Akten, Regesten, und Schriftstücken verantwortungsvoll umzugehen.
2019 wird im Eisenwurzen Vorstand das Angebot vom LAg. Bgm. Dr. Dörfel, im Erdgeschoß der Nachhaltigkeitsschmiede das Archiv einzurichten, behandelt und die Umsetzung beschlossen. Mit der Projektleitung wird Vorstandsmitglied Kons. August Pfaffenhuemer beauftragt. Die Finanzierung soll über Förderungen ermöglicht werden.
Mit einer Förderung durch das Land OÖ Kultur konnte die Infrastruktur den archivarischen Anforderungen entsprechend, angeschafft werden. Heute steht nun mit großem ehrenamtlichem Einsatz ein Archiv für die gesamte Kulturregion im südöstlichen Oberösterreich zur Verfügung.
Damit ist die Voraussetzung geschaffen, dass wertvolles Archivgut konservatorisch gerecht eingebracht, fachgerecht erfasst und archiviert werden kann. Neben den vereinseigenen Archivalien sind schon unzählige wertvolle Dokumente, Urkunden, Bild- und Tondokumente vor dem unwiederbringlichen Verlust gerettet worden. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Initiative „Stopp dem Kulturgutverlust“, wo durch entsprechende mediale Präsenz die regionale Öffentlichkeit aufmerksam gemacht wurde.
Historische Dokumente sind wertvolles Archivgut, durch die Geschichte erst greifbar wird. Das „arch-e“, Archiv Eisenwurzen ist schon jetzt eine Schatzkiste zur Spurensuche in der Eisenwurzen, insbesondere mit der im Aufbau befindliche Bibliothek mit Druckwerken von und über die Region.
Das „arch-e“ Archiv Eisenwurzen wird in Zukunft auch ein Zentrum zu Studienzwecken für Heimatforscher, Studenten, Schüler und Interessierte aus der Region und auch darüber hinaus sein. Es werden auch Ferialjobs und verpflichtende Berufspraktika angeboten. Im August 2022 leistete unser Ferialpraktikant Florian Himmelbauer wertvolle Inventarisierungs- und Archivierungsarbeit und brachte seine ausgezeichneten EDV-Kenntnisse beim Entwickeln der neuen Eisenwurzen Homepage ein. Mit der fachlichen Begleitung durch die Archiv-Wissenschaftlerin Mag. Eva Niederkrottenthaller steht uns auch eine kompetente Beraterin zur Verfügung.
Der Verein Eisenwurzen ist sich seiner großen Verantwortung bewusst, das historisches Wissen der Region zu bewahren, fachgerecht zu archivieren und damit gegenwärtigen und vor allem den kommenden Generationen zu Forschungen zugänglich zu machen.
„Das Museum ist eine Kann-Aufgabe, das Archiv eine Muss-Aufgabe“ „Das Archiv hat die Geschichte als Papier, das Museum zeigt die Geschichte in 3-D“